Hummel

Hummel
Hum|mel ['hʊml̩], die; -, -n:
größeres Insekt mit rundlichem, dicht behaartem Körper:
die Hummel brummte, summte laut.

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Hụm|mel 〈f. 21; Zool.〉 Angehörige einer Gattung plump geformter Stechimmen mit pelzigem Haarkleid: Bombus; Sy Brummer (2) ● \Hummel \Hummel! (Erkennungsruf der Hamburger; nach dem Spitznamen eines Hamburger Wasserträgers u. Originals); eine wilde \Hummel 〈fig., umg.〉 sehr lebhaftes Mädchen; \Hummeln unterm Hintern haben 〈umg.〉 nicht stillsitzen können, lebhaft, ungeduldig, unruhig sein [<ahd. humbal, engl. humble-bee; zu idg. *kem- „summen“ (lautmalend); zu mhd. hummen „summen“]

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1Hụm|mel, die; -, -n [mhd. hummel, humbel, ahd. humbal, wohl lautm. u. eigtl. = die Summende]:
größeres Insekt mit rundlichem, plumpem u. dicht, häufig bunt behaartem Körper:
eine wilde H. (scherzh.; ein lebhaftes, temperamentvolles [kleines] Mädchen);
-n im Hintern haben (salopp: 1. nicht still sitzen, sich nicht ruhig verhalten können. 2. von ruheloser Aktivität erfüllt sein).
2Hụm|mel:
in dem Begrüßungsruf H., H.! (Ruf, mit dem sich früher Hamburger untereinander in der Fremde begrüßten; als Erwiderung darauf gilt: Mors, Mors! [niederd. mors = Arsch; nach einem Hamburger Original namens Hummel u. dessen Antwort auf den hänselnden Anruf mit seinem Namen]).

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I
Hummel
 
[schwedisch], dänisch Hụmle, niederländisch Họmmel, volkstümliche skandinavische und niederländische Zither mit langem, schmalem, auch seitlich gebogenem Korpus, Wirbelkasten oder -platte und Schnecke sowie mit wenigen über Bünde laufenden Melodiesaiten und mehreren Resonanzsaiten, die in Oktaven und Quinten gestimmt sind. Die Hummel ist eng verwandt mit dem norwegischen Langleik und dem Scheitholz.
 
II
Hụmmel,
 
1) Franz, Komponist, * Altmannstein (Kreis Eichstätt) 2. 1. 1939; studierte Klavier bei Elly Ney, dann Komposition u. a. bei K. A. Hartmann und R. Leibowitz. Seine Kompositionen zeichnen sich durch linear-kontrapunktische Satzstrukturen, lyrische Melodik und eine transparente Orchestersprache aus.
 
Werke: Musiktheater: König Übü (1982; nach A. Jarry); Blaubart (1984); Luzifer (1987); Gorbatschow (1994); Gesualdo (1996).
 
Tanztheater: Egmont (1982); Orpheus (1983); Winter ade (1984); Tantalus lächelt (1987).
 
Orchesterwerke: Klavierkonzert (1976); zwei Violinkonzerte (1988-90); Violoncellokonzert (1990); Ballade für Violine, Streichorchester und Cembalo (1993). - Kammermusik, Vokalmusik.
 
 2) Johann Erdmann, Maler und Radierer, * Kassel 11. 9. 1769, ✝ Berlin 26. 8. 1852; lebte 1792-99 in Italien und ab 1800 in Berlin, wo er 1809 an der Akademie Lehrer für Architektur, Perspektive und Optik wurde. Er schrieb Lehrbücher über Perspektive und Schattenkonstruktionen. Seine Bilder, meist Genreszenen im Stil des Biedermeier, zeigen verblüffende Licht- und Spiegelungseffekte. Zu seinen Schülern gehörte K. Blechen.
 
 
G. Hummel: Der Maler J. E. H. Leben u. Werk (Leipzig 1954).
 
 3) Johann Nepomuk, österreichischer Komponist und Pianist, * Preßburg 14. 11. 1778, ✝ Weimar 17. 10. 1837; studierte bei W. A. Mozart, J. G. Albrechtsberger und A. Salieri und unternahm zahlreiche Konzertreisen. 1804-11 war er auf Empfehlung J. Haydns Kapellmeister beim Fürsten Esterházy, dann 1816-18 Hofkapellmeister in Stuttgart, seit 1819 in Weimar und trat daneben in Russland und England als Pianist auf. In seinen Kompositionen ist der Einfluss Mozarts unverkennbar, er entwickelte jedoch einen persönlichen Stil, der in seiner virtuosen Haltung, ornamentalen Ausprägung und klanglichen Differenziertheit zum Teil auf die Klaviermusik von F. Chopin und F. Liszt vorausweist. Hummel schrieb u. a. sieben Konzerte beziehungsweise Concertinos für Klavier und Orchester, Klaviersonaten und -etüden, Kammer- und Kirchenmusik sowie Opern. Besonders bekannt wurde seine Klavierschule (»Ausführliche theoretisch-practische Anweisung zum Piano-Forte-Spiel«, 1828) mit Hinweisen für die Gestaltung des Fingersatzes.
 
 
 
J. Sachs: Kapellmeister H. in England and France (Detroit, Mich., 1977);
 K. Benyovszky: J. N. H. (Neuausg. Ann Arbor, Mich., 1981).

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1Hụm|mel, die; -, -n [mhd. hummel, humbel, ahd. humbal, wohl lautm. u. eigtl. = die Summende]: größeres Insekt mit rundlichem, plumpem u. dicht, häufig bunt behaartem Körper: eine dicke braune H. fliegt von Blüte zu Blüte; *eine wilde H. (scherzh.; ein lebhaftes, temperamentvolles [kleines] Mädchen); -n im Hintern haben (salopp; 1. nicht still sitzen, sich nicht ruhig verhalten können. 2. von ruheloser Aktivität erfüllt sein).
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2Hụm|mel: in dem Begrüßungsruf H., H.! (Ruf, mit dem sich früher Hamburger untereinander in der Fremde begrüßten; als Erwiderung darauf gilt: Mors, Mors! (niederd. mors = Arsch); nach einem Hamburger Original namens Hummel u. dessen Antwort auf den hänselnden Anruf mit seinem Namen).

Universal-Lexikon. 2012.

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